Jeder kennt sie, die Updates des Betriebssystems oder von Apps auf dem Handy. Sie sind häufig nur kleine Verbesserungen des bestehenden Systems. Doch sie spiegeln ein wichtiges Prinzip der agilen Softwareentwicklung wider. Frei nach dem Motto „always in beta“ werden anfängliche Versionen von Software veröffentlicht und anhand von Feedback regelmäßig nachjustiert. Man kann sagen, in der Softwareentwicklung gibt es den Zustand „perfekt“ nicht. Durch regelmäßige Anpassungen wird das Ergebnis besser als das vorherige und nähert sich dem Zustand des Optimums an.

Zwar lässt sich das nicht eins zu eins auf das Innovationsmanagement übertragen, doch auch Services oder Produkte „zum Anfassen“ können von dieser Art des Arbeitens lernen.

Do it. Adapt it. Perfect it.

Ein Unterschied gegenüber der Softwareentwicklung ist, dass Services oder physische Produkte nach dem Launch nicht mehr so einfach angepasst werden können. Deshalb ist es wichtig, direkt von Beginn an mit Feedback zu arbeiten. Innovationsmanagement ist von der Idee bis zur Umsetzung in Projekten dabei. So kann dafür gesorgt werden, dass die Zielgruppe, also zum Beispiel Kunden, in den Entstehungsprozess von Produkten eingebunden werden können. Ähnlich wie in der Automobilindustrie, die ihre neuen Autos in Form von Prototypen mit Testfahrern auf der Straße erprobt, kann jede andere Branche ihre frühen Produktversionen testen. Doch anders als bei neuen Automodellen, die von den Herstellern nach Möglichkeit bis zuletzt geheim gehalten werden, profitieren Prototypentests von einem offenen Dialog zwischen verschiedenen Stakeholdergruppen.

Es muss sich dabei nicht um tatsächliche Modelle eines Produkts handeln. Auch Mockups zur Visualisierung, Clickdummys oder Videos sind möglich. Was alle Optionen gemeinsam haben, ist die Anschaulichkeit und ihr Test-Charakter. Sie folgen dem Prinzip „Prototypes over Finality“. Anstatt eine Idee direkt bis zur Marktreife zu entwickeln, sorgen Prototypen in den Händen von Nutzern für wichtiges Feedback und verringern den „failure on the market“. Durch flexible, iterative Schleifen werden verschiedene Stakeholderguppen an der Weiterentwicklung des Prototyps und somit der Optimierung des Endproduktes beteiligt. Anhand des Feedbacks werden Verbesserungen und Veränderungen vorgenommen, die das Produkt perfekt auf die Bedürfnisse der Kunden zuschneiden. Außerdem kann verhindert werden, dass Ressourcen in eine Idee gesteckt werden, die sich als Sackgasse erweist. So steigert Agile Innovation nicht nur die Geschwindigkeit, mit der Produkte entstehen, sondern beeinflusst die Kundenzentriertheit sowie die Effizienz des Innovationsmanagements positiv.

Agilität als Katalysator für Innovation

Ein großer Vorteil der Nutzung agiler Methoden in Innovationen ist die Möglichkeit, direkte Rückmeldung von der Zielgruppe zu erhalten. So wird schnell klar: Ist die Idee so umsetzbar? Wird das Produkt oder der Service in der Form gebraucht? Welche Veränderungen werden benötigt, um noch besser auf den Kunden einzugehen?

Mit dem Kärcher to go Spielzeug reinigen

Die Firma Kärcher hat seinen Mobile Outdoor Cleaner an ausgewählte Tester geschickt und das Gerät in verschiedenen Phasen von einer Community erforschen lassen. Mit der verwendeten innosabi Software stand neben klassischem Feedback zu dem Produkt und möglichen weiteren Anwendungsmöglichkeiten auch der Austausch innerhalb der Tester-Community im Mittelpunkt. Durch diese Kollaboration entstanden neue Ideen und Vorschläge beispielsweise zu möglichem Zubehör, das den Mobile Outdoor Cleaner auch zukünftig weiter optimiert – denn in der agilen Welt ist immer Raum für Veränderung.