Der Crowdsourcing Grundsatz und eine Crowdsourcing Grafik

Im Nachgang zu unserer ersten Ausgabe der innovators studio Master Class – unserem Webcast zu Crowdsourced Innovation – wollen wir nach und nach Inhalte daraus auch auf unserem Blog mit Ihnen teilen und starten mit den Basics: Heute geht es um die Begriffsdefinition hinter „Crowdsourcing“.

 

Crowdsourcing Definition

Crowdsourcing ist das Auslagern und Aufteilen von Aufgaben, die ursprünglich von einer einzelnen Person im Unternehmen übernommen wurden, an eine undefinierte Gruppe von unternehmensexternen Personen in Form einer offenen Ausschreibung. Oder in den Worten des Mannes, der den Begriff „Crowdsourcing“ im Jahr 2006 im WIRED Magazin geprägt hat:

„Crowdsourcing is the act of taking a job traditionally performed by a designated agent (usually an employee) and outsourcing it to an undefined, generally large group of people in the form of an open call.” Jeff Howe, WIRED Redakteur

 

Crowdsourcing Beispiele

Mit der Aussage:

“It’s not outsourcing; it’s crowdsourcing”,

benannte Howe in 2006 einen Trend, der Dank der Verbreitung des Internets schon längst ins Rollen geraten war. Unternehmen wie Online-Stockfotografie-Anbieter iStockphoto, Amazons Microjobber Portal Mechanical Turk oder die T-Shirt Design-Community Threadless waren Pioniere in diesem Bereich, bevor der Begriff  „Crowdsourcing“ überhaupt von Howe geprägt wurde. All diesen Unternehmen ist gemein, dass sie keine eigenen Produkte oder Dienstleistungen verkaufen, sondern dass sie Vermittler zwischen Nachfrage und Angebot sind.

 

Diese neue Art von digitalem Geschäftsmodell zeigt, wie Unternehmen teilweise auch ohne großes Startkapital und eigenes Produkt funktionieren können. Die Dienstleistung ist es, mit Hilfe des Internets, Kontakte zu vermitteln und eine Vielzahl von Anbietern und Käufern in einem dynamischen und offenen Netzwerk zusammenzubringen.

 

Wie Crowdsourcing sogar fast kostenlos genutzt werden kann, zeigen die Beispiele aus unserem Webcast. Der Google-Dienst reCaptcha verbindet die „I am not a robot“-Sicherheitsfunktion dabei mit der Identifikation von Hausnummern in Google Streetview. Eine brilliante Art und Weise des Internetriesen, eine Aufgabe, die Computer alleine (noch) nicht lösen können, kostenlos von Menschen erledigen zu lassen und so Google Maps Stück für Stück zu verbessern.

 

Das zweite Beispiel ist Foldit, ein Spiel, welches der Wissenschaft durch den Spieltrieb und die Intuition einer großen Anzahl von Menschen hilft, die besten Möglichkeiten zu erfassen, auf welche Weise verschiedene Proteine strukturiert sein können. Wo Crowdsourcing kostenfrei funktionieren soll, muss natürlich ein konkreter Nutzen oder Spaßfaktor im Vordergrund stehen.

 

Vorteile des Crowdsourcing Ansatzes

Die Informationsbeschaffung und Problemlösung, also die Aufgabenbewältigung über die Crowd geht einher mit einer hohen Geschwindigkeit und Quantität von Ergebnissen. Eintönige Aufgaben können als Microjobs gestückelt an eine große Gruppe von Menschen ausgelagert werden, wenn ein Computer die Aufgabe nicht lösen kann. Kreative Fragestellungen bieten durch die Heterogenität der Befragten eine Vielfalt von unterschiedlichen Lösungsansätzen und wenn die Crowd groß genug ist, können durch die Zusammenführung dezentralen Wissens Schwarmintelligenzeffekte genutzt werden.

 

Fazit

Crowdsourcing bietet Unternehmen die Möglichkeit gewisse Aufgaben über das Internet auszulagern. Eine große Anzahl von Teilaufgaben kann dabei in einem Bruchteil der Zeit von einer Crowd erledigt werden, die ein Einzelner für die gleiche Aufgabe brauchen würde. Ob Microjobbing, Crowdfunding oder Kundenbewertungen; die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Crowd scheinen fast so vielfältig wie die Crowd selbst. Fakt ist, dass durch die voranschreitende Digitalisierung und die Verbreitung des Internets in alle Lebensbereiche, die Verknüpfung von Menschen in dynamischen online Netzwerken eine immer größere Rolle spielen wird. Die Crowd wächst.

 

Wie kann Crowdsourcing Ihr Unternehmen bereichern?