Innovation durch Mitarbeiter – Einblicke aus einem 150 Jahre alten Unternehmen

Je größer ein Unternehmen ist, desto komplexer wird es, Innovationsinitiativen zu managen und voranzutreiben, die darauf abzielen, alle Mitarbeiter einzubeziehen. Es kann noch schwieriger sein, wenn das Unternehmen und alle seine Organisationsstrukturen das Ergebnis jahrzehntelangen Wachstums sind. Manchmal kann man nicht einfach übernehmen, was die leuchtenden Silicon Valley-Beispiele mit nur ein paar Jahren Geschichte tun. Man muss ein eigenes System finden, um das Innovationspotenzial seiner Mitarbeiter zu nutzen. Genau das hat die Bayer AG getan.

 

In einem kürzlich erschienenen Artikel für den Harvard Business Review berichten Monika Lessl (Vizepräsidentin und Leiterin für Corporate Innovation und F&E), Henning Trill (Leiter Corporate Innovation) und Julian Birkinshaw (stellvertretender Dekan der London Business School) über ihre Bemühungen, Agile Netzwerk für Innovation aufzubauen. Nicht nur für die Menschen, die direkt für neue Technologien oder Produkte verantwortlich sind, sondern für alle über 100.000 Mitarbeiter. Um dies zu ermöglichen, entschied sich Bayer im Jahr 2014 für die Einführung der Plattform WeSolve. Dieses interne Ideenforum ist eine Möglichkeit, „Bayer-Mitarbeiter zu motivieren, zu Lösungen für spezifische technische oder kommerzielle Probleme beizutragen“. Zusammen mit einem informellen Netzwerk von Innovationsbotschaftern und Innovationstrainern legte Bayer den Grundstein für eine unternehmensweite Innovationskultur. Für einen besseren Überblick über die verschiedenen Innovationsinitiativen in 70 Ländern hat Bayer einen Online-Hub namens Youniverse implementiert, in dem alle Innovationsaktivitäten konsolidiert werden.

 

„Der zentrale Punkt ist, dass das Netzwerk jetzt eine kritische Masse erreicht hat, was unsere Arbeit im Zentrum wesentlich einfacher macht. Wir haben eine Warteliste von etwa 200 Menschen, die zu Innovationstrainern werden wollen. Dadurch können wir gezielt auswählen, wer die Aufgabe übernimmt. Wir beziehen sie zunächst informell ein und sprechen mit ihren Vorgesetzten, um sicherzustellen, dass sie diese Arbeit zu ihrer bestehenden Verantwortung hinzufügen können.“

 

Das Prinzip der Agilen Netzwerke führt zu den drei wichtigen Erkenntnissen von Bayer: Innovation ist eine soziale Aktivität und Kollaboration ist von Vorteil. Darüber hinaus nutzen sie ein Dual-Speed-Modell, bei dem die Mitarbeiter zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit an schnell laufenden Projekten arbeiten. Nicht zuletzt aufgrund der agilen Netzwerke und des Aktivitätsportfolios sieht Bayer auch die Bedeutung des nächsten Schrittes: die Institutionalisierung der neuen Verhaltensweisen im gesamten Unternehmen.

 

Wir sind sehr stolz darauf, schon seit geraumer Zeit als Software-Partner für verschiedene Innovationsplattformen ein Teil von Bayers Innovationsökoystem zu sein.

 

Den Artikel im englischen Original finden Sie hier: https://hbr.org/2018/12/fostering-employee-innovation-at-a-150-year-old-company