Verschenktes Wissen? Der Nutzen von Open Innovation Methoden

Open Innovation bedeutet die Öffnung eines Unternehmens für externe Ideen, was im ersten Schritt bedeutet, Teile des unternehmensinternen Wissens preis zu geben. Ein Risiko – so Joachim Henkel, Professor für Technologie- und Innovationsmanagement an der TU München in einem Statement auf dem Forschungsgipfel 2015 in Berlin – das viele Unternehmen scheuen, welches jedoch die Voraussetzung für den so wertvollen Input von außen darstellt. Denn externes Wissen in die unternehmenseigenen Innovations- und Entwicklungsprozesse zu integrieren, kann einem Unternehmen eine Menge Ressourcen sparen:

 

„Anstatt Zeit darauf zu verwenden etwas selber umständlich zu entwickeln, wenn ich es irgendwo anders finde und  es integrieren kann in meine Innovationstätigkeit – dann ist das hervorragend. Und wenn das dann auch noch einen hohen Ruf genießt, also auch wieder in die Unternehmenskultur und in die Innovationskultur reinpasst, dann ist Open Innovation mit reinkommenden Ideen wirklich sehr gut möglich, und das ist eben notwendig dafür.“

 

Unternehmenskultur als elementare Voraussetzung für Open Innovation

Der Schlüssel liegt also in einer offenen Unternehmenskultur, welche externen Einfluss nicht partout ablehnt:

„Was Gegenstand von viel Forschung und auch von viel Praxis in Unternehmen, ist, dass Unternehmen – wie glaube ich Menschen im Allgemeinen – dazu neigen, zu sehr intern zu schauen. Also zu sehr zu schauen was wissen wir, was haben wir intern an Ressourcen, welche Ideen haben wir dort? Man braucht eigentlich eine konstante Aufforderung mehr davon zu machen, mehr nach außen zu schauen. Und was neu ist, ist dabei die Möglichkeit die vor allem das Internet bietet, also eine Suche nach Innovationen, nach Ideen, oder auch die Verbreitung von eigenen Ideen nach außen ist viel einfacher geworden durch das Internet.“

 

In der Wirtschaft sind für diese Art von Wissensintegration von außen nach innen mittlerweile verschiedene Angebote zu finden, wie beispielsweise unsere innosabi crowd Technologie:

„Community-basierte Ansätze, […] die Communities aufbauen, wo Menschen wirklich aus Interesse an der Sache – aus intrinsischer Motivation heraus – mitmachen und dabei Probleme lösen für Unternehmen.“ [2:30]

 

Betrachtung der Transaktionskosten

Unternehmen sollten trotzdem bedenken, dass

„Ein interessanter Punkt ist bei Open Innovation, dass Unternehmen denken: ‚Schön, ich bekomme Wissen umsonst‘. Das stimmt in gewissem Maße, es gibt aber auch einen anderen Aspekt, nämlich das Unternehmen vielleicht im Rahmen von Open Innovation auch Wissen verschenken. […] Da ist es oft sehr interessant, wenn man Dinge wirklich offen legt, ohne allzu viele Beschränkungen und auch umsonst offenlegt – wirklich verschenkt – in vielen Fällen kommt dann sehr viel zurück. Und das lohnt sich, weil auch die Transaktionskosten […] viel geringer sind.“