Der LabCampus am Flughafen München

Am 08.03.2018 fiel endlich der lang ersehnte Startschuss für den LabCampus am Flughafen München. Als zukünftiger Technologiepartner des neuen Innovationsstandorts waren wir auf dem Launch Event unterwegs, haben auf dem Podium über die Chancen und die Herausforderungen des Projekts diskutiert und viele spannende Eindrücke mitgenommen.

Der Ursprung von Innovation

Wo und wie entsteht Innovation? Eine gleichermaßen simple wie kompliziert zu beantwortende Frage, die wir uns ständig stellen und die unsere Arbeit von Beginn an wie ein Mantra begleitet. Eine allgemeingültige Aussage haben wir über die Jahre noch nicht gefunden. Dennoch gibt es Dinge, die wir aus unserer Erfahrung heraus als elementar erachten und die deshalb auch den Kern all unserer Produkte bilden. Allen voran braucht Innovation Raum: Freiraum für das Entstehen und Ausleben von Kreativität, vernetzte Räume für den Austausch von Wissen und die Identifikation relevanter Akteure, gemeinschaftliche Räume für die unmittelbare Kollaboration von Menschen sowie Spielraum für das Ausprobieren, Testen und Anpassen von Ideen.

Am Flughafen München entstehen mit dem LabCampus momentan genau diese Räume. Was wir mit der innosabi Technologie digital abbilden und in eine Infrastruktur für Innovation übersetzen, wird hier in Zukunft gelebte Wirklichkeit. Als „Silicon Valley im Erdinger Moos“ beschrieb der bayerische Finanzstaatssekretär Albert Füracker das Projekt in der Eröffnungsrede des Launch Event. Und abgesehen von der geographischen Ausdehnung sind die aufgezeichneten Parallelen zum amerikanischen Vorbild keineswegs zu hoch gegriffen. Denn die Namen der beteiligten Partner lesen sich wie das Who’s who der deutschen Wirtschaft sowie Forschungslandschaft und spiegeln den Anspruch wider, eine möglichst breite Basis an Kompetenzen und Potenzialen zusammenzuführen. Neben Siemens, SAP, BMW, dem Fraunhofer Institut, der FAU Nürnberg-Erlangen und vielen weiteren renommierten Akteuren, wird auch innosabi ein Büro auf dem Campus beziehen.

Der LabCampus soll ein unternehmens- und branchenübergreifendes Ideenzentrum für Innovation, Digitalisierung und die Technologien von morgen werden. Mit innosabi werden wir dafür unsere Expertise im Innovationsmanagement einbringen und in Zusammenarbeit mit dem Flughafen München die Innovationsthemen kuratieren und auf technischer Seite begleiten.

Der LabCampus

© KCAP Architects&Planners

So könnte der LabCampus im Endausbau aussehen: In vier Quartieren wird auf einer Fläche von 500.000 Quadratmeter Raum für Innovationen geschaffen. Das erste Quartier wird im Westen des Geländes realisiert und hat allein bereits ein Investitionsvolumen von ungefähr 400 Millionen Euro. Auf 120.000 Quadratmeter Fläche bietet es Platz für ca. 5.000 Arbeitsplätze. Erste Gebäude können in etwas mehr als zwei Jahren bezogen werden. Das gesamte Areal soll spätestens 2025 fertiggestellt sein. Und das an einem pulsierenden internationalen Verkehrsknoten, der weltweit mit über 260 Zielen vernetzt ist und überdies ausreichend Raum für gezielte Immobilienentwicklung bietet. Auch Thomas Weyer, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur der Flughafen München GmbH, betont die handfesten Standortvorteile: „Am Flughafen München halten sich täglich 150.000 Menschen auf: Passagiere, Besucher und Mitarbeiter, die potenzielle Kunden, Geschäftspartner und auch Besucher für den LabCampus darstellen. Eine bessere Konnektivität zu Kunden und Partnern gibt es sonst nirgendwo.“

Ein Ökosystem für Innovation und die Arbeitswelt der Zukunft

Es ist ein unglaublich ambitioniertes Projekt mit einer klaren Vision: die Schaffung eines omnipotenten Ökosystems für Innovation, bestehend aus Wissenschaft und Wirtschaft, Start-ups und Global Playern, Kreativen und Investoren. Mit dem Motto „connect, create, collaborate“ gab der Flughafen München die Marschrichtung bereits vor. Das Ziel ist die gemeinschaftliche Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Dabei werden die aus der Kooperation und Branchenkonvergenz entstehenden Synergieeffekte, einen unschätzbare Vorteil im globalen Wettbewerbsdruck der Hightech-Industrien bieten. Doch auch fernab ökonomischer Überlegungen, sollen auf dem LabCampus Ideen realisiert werden, die einen positiven gesellschaftlichen und ökologischen Wandel forcieren. Das wird besonders deutlich, wenn man die Cluster des Projekts betrachtet. Neben der Metaaufgabe Digitalisierung, stehen besonders die Themen Mobilität, Gesundheit, Wissenskultur, Konnektivität, Energie und Sicherheit im Mittelpunkt.

Zudem soll der LabCampus als Blaupause für die Stadt der Zukunft dienen. Er ist eine Antwort auf die Anforderungen zunehmend dynamisch werdender Arbeitswelten. „Mehr Zeit für mehr Nähe“ lautet das ausgegebene Kredo. Dahinter steckt die Idee, eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit zu ermöglichen. Neben Büros, Co-Working-Flächen, Konferenzräumen und Maker-Spaces werden deshalb auch Apartments für die Mitarbeiter auf dem Gelände entstehen. Man will neue Wege gehen und den Übergang ins digitale Zeitalter mit frischen Impulsen gestalten. Der Campus soll nicht nur Arbeitsplatz sein, sondern auch ein lebensweltliches Abenteuer. Smart City Lösungen wie autonomes Fahren oder Green Buildings werden das städtebauliche Konzept prägen. Auf Testflächen und in Showrooms werden innovative Prototypen zum Ausprobieren bereitstehen und in den Alltag auf dem Campus eingebunden. Bildungseinrichtungen sind ebenso geplant wie erlebnisorientierte Angebote für die individuelle Freizeitgestaltung und jederzeit abrufbare Dienstleistungen. Die maßgeschneiderte Infrastruktur soll das Arbeiten so angenehm wie möglich machen, die besten Talente anlocken und Perspektiven für eine alternative Arbeitswelt aufzeigen.

Das Launch Event

Der Startschuss für den LabCampus wurde mit dem Launch Event, in einer für diesen Zweck umgestalteten Frachthalle direkt am Flugfeld, gebührend gefeiert. In dieser besonderen Atmosphäre trafen sich die Partner des LabCampus, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung, um sich über das gemeinsame Projekt auszutauschen. Nach der Eröffnungsrede durch Albert Füracker und einer Präsentation zu Konzept und Planung von Thomas Weyer, folgte eine Podiumsdiskussion über die Chancen des neuen Innovationsstandorts. Einig war sich die Runde in der Einschätzung, dass der LabCampus die „ideale Start- und Landebahn für die digitale Transformation der Unternehmen“ liefert. Unter der Gesprächsführung der Moderatorin Christiane Stein (l.) diskutierten Professorin Dr. Kathrin M. Möslein von der Friedrich- Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Michael O. Schmutzer, Gründer und Geschäftsführer der Design Offices GmbH, Catharina van Delden, Gründerin und Geschäftsführerin der innosabi GmbH, Dr. Roland Busch, Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der Siemens AG und Anja Schneider, Global Vice President und Head of Strategy & Customer Innovation bei SAP.