Die vier wichtigsten Voting-Methoden

In der Kollaboration mit Mitarbeitern, Kunden oder externen Partner entsteht eine Unmenge an innovativen Ideen. Bei dieser Menge an Vorschlägen, Ideen und Innovationen fällt es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Man muss Wege finden, sie auszuwerten und so die relevanten Ideen herausfiltern zu können.

 

Auch hier kann einem die Weisheit der Vielen zugutekommen. Denn eine Innovation, die von vielen als gut beurteilt wird, wird auch mit großer Wahrscheinlichkeit vom Rest der Welt als gute Idee anerkannt werden. Aber wie lässt sich nun die Community in die Beurteilung und Evaluation von Ideen und Innovationen so einbeziehen, dass die wirklich relevanten und vor allem umsetzbaren Ideen herausgearbeitet werden?

 

Wir haben eine Liste mit den besten vier Voting-Methoden erstellt, die zeigt, wie die Community bei der Bewertung von Ideen involviert werden kann. Natürlich können auch mehrere dieser Möglichkeiten kombiniert werden, aber dabei sollten einige Dinge beachtet werden. Worauf genau, das erklären wir natürlich auch.

 

Welche Schritte eine Idee durchläuft, bevor sie in die Phase des Votings eintritt, zeigen wir in unserem Blogbeitrag Idea Journey Part 1: Ideation und Evaluation.

 

Likes – Popularität schnell sichtbar machen

So ein Like ist schnell vergeben. Ein schönes Bild gesehen, einen lustigen Kommentar gelesen, eine aussagekräftige Headline entdeckt und schon wird ganz unverbindlich auf den kleinen Daumen oder das kleine Herz geklickt. So sieht man es jeden Tag auf Social Media. Und so schnell sie auch vergeben sein mögen, wie oft wurde nichtsdestotrotz schon über die (Aus-)Wirkungen dieser kleinen Daumen und Herzen diskutiert.

 

Denn sie sind aussagekräftig: Auf einen Blick lässt sich Populäres von weniger Populären trennen. Was in Social Media durchaus auch kritisch betrachtet werden kann, ist bei einer Innovation Community ein klarer Vorteil. Denn richtig eingesetzt, können Likes wertvolle erste Indikatoren für die Beliebtheit einer Idee oder eines Projektes sein.

 

Mit unserer Software können jedem Communitymitglied unendlich viele Likes zur Verfügung gestellt werden. Wichtig dabei ist aber, dass pro Idee oder Projekt nur jeweils ein Like verteilt werden kann. So werden die Likes nicht inflationär verwendet und behalten ihre Aussagekraft. Sie können zusätzlich zu weiteren Voting-Alternativen eingesetzt werden, sollten dann aber klar von diesen abgegrenzt werden. Denn Likes sollen nur erste Hinweise auf die Popularität eines Vorschlags geben und werden eher selten als Bewertungsmethode einer Idee im Vergleich mit anderen herangezogen. Dafür gibt es aussagekräftigere Voting-Alternativen wie beispielsweise das Star-Rating.

 

Befürchtet man, dass die Darstellung beliebter Projekte zu einer Verunsicherung der Communitymitglieder führen könnte, kann man sich auch dafür entscheiden, die Likes nur im Backend, also in der Administratorenansicht, anzeigen zu lassen. Das kann durchaus sinnvoll sein, geht aber auch immer mit Transparenzeinbußen einher, die durch gute Kommunikation kompensiert werden müssen.

 

Star Rating – Präferenzen verdeutlichen

Helfen Likes erste Eindrücke zur Beliebtheit einer Idee und der Interaktion mit dieser zu sammeln, können mit Star Ratings Ideen und Projekte noch eindeutiger miteinander verglichen werden. Zusätzlich kann das Communitymitglied den eigenen Präferenzen verstärkt Ausdruck verleihen. Denn das Star-Rating erlaubt die Vergabe mehrerer Sterne pro Idee. Ist man also sehr überzeugt von einem Vorschlag, kann dies durch eine erhöhte Sternvergabe ausgedrückt werden.

 

Vorab muss natürlich entschieden werden, wie viele Sterne einem Mitglied insgesamt zur Verfügung stehen und wie viele Sterne jedes Mitglied einer Idee oder einem Projekt maximal verleihen darf.

 

Beispielsweise könnte man festlegen, dass jeder insgesamt fünf Sterne verteilen kann und davon maximal drei an eine Idee. Mit diesem Beispiel lässt sich auch schön der Unterschied zu Likes veranschaulichen: Sagen wir, es stehen zehn Ideen zum Voting bereit. Wenn Mitglied X jeder Idee ein Like gibt, lassen sich Präferenzen von Mitglied X kaum feststellen. Hat Mitglied X aber nur fünf Sterne zur Verfügung, muss eine genauere Auswahl getroffen werden, allein schon durch die begrenzte Anzahl an Sternen, die zur Vergabe zur Verfügung stehen. Zudem kann Mitglied X der eigenen Zustimmung Ausdruck verleihen, indem drei Sterne an eine Idee vergeben werden.

 

Sowohl bei Likes als auch bei Sterne-Votings besteht aber die Gefahr, dass mehrere Ideen oder Projekte mit der gleichen Anzahl an Likes oder Sternen bewertet werden. Möchte man sicherstellen, dass eine exakte Reihenfolge entsteht, ist Pairwise Voting die richtige Methode.

 

Pairwise Voting – ein Ranking aufstellen

Mit Pairwise Voting lässt sich schnell und fair eine große Menge an Ideen bewerten und in eine klare Rangliste bringen. Es werden immer zwei Ideen gegenübergestellt und es muss sich für eine der beiden entschieden werden.

 

Die Auswahl aus immer nur zwei Alternativen vereinfacht den Usern die Entscheidung und verleiht dem Prozess zudem einen Gamification-Charakter, der Spaß und Motivation mit sich bringt.

 

Um Fairness im Prozess zu garantieren, werden die Ideen anhand ihrer jeweiligen Views zur Auswahl angezeigt. Das heißt, Ideen, die weniger angezeigt wurden, erhalten nachfolgend die Chance bewertet zu werden.

 

Zur Bewertung der Ideen wird das Elo-Ranking zugrunde gelegt: Jede Idee startet mit 1600 Punkten und kann diese im Verlauf des Votings durch Gewinne erhöhen oder muss Punktverluste einbüßen, wenn die Teilnehmer sich gegen die Idee entscheiden. Gute Ideen, die dadurch immer mehr Punkt ansammeln, wandern so schnell an die Spitze der Rangliste und schlechte durch den Verlust an Punkten ans Ende.

 

Pairwise Voting ermöglicht auch Underdog-Ideen Erfolg zu erzielen und sich nach oben zu arbeiten. Treffen Ideen mit größerer Punktdifferenz aufeinander und die niedriger gerankte Idee gewinnt, erhält sie prozentual mehr Punkte als bei einem gegenteiligen Ergebnis. Dabei gilt, je besser der Gegner gerankt ist, desto mehr Punkte kann der Underdog für sich verbuchen.

 

Auch Ideen oder Projekte, die zu einem späteren Zeitpunkt in den Votingprozess aufgenommen werden, können auf diese Weise schnell in das bestehende Ranking eingegliedert werden. Denn mit wenigen Votings zeigt sich, ob der Nachzügler das Zeug für die oberen Plätze hat.

 

Durch Pairwise Voting wird sichergestellt, dass eine klare Reihenfolge entsteht, Ideen oder Projekte, die exakt gleich bewertet werden, wie das beispielsweise bei Likes oder Star Ratings auftreten kann, gibt es nicht.

 

Innovation Funding – Umsetzbarkeit fördern

Innovation Funding ist Crowdfunding mit einer Innovation Community. Das heißt, es ist nicht nur eine Voting-Methode, sondern umfasst vielmehr die gesamten Prozesse von der Ideengenerierung, der Priorisierung und Kollaboration sowie der anschließenden Umsetzung. Das Funding und die damit verbundene Ideenauswahl erfüllt aber eben auch alle Kriterien, um Innovation Funding als Voting-Methode zu charakterisieren.

 

Und als eine sehr gute noch dazu. Denn es gibt kaum eine effizientere Methode, die so schnell die besten Ideen herausfiltert und diese im Anschluss auch zur Umsetzung treibt.

 

Beim Innovation Funding wird jedem Mitglied ein fester Geldbetrag zur Verfügung gestellt. Hierbei kann es sich um virtuelles Geld oder um echtes Geld handeln. Das echte Geld wird meistens aus Unternehmensbudgets der Innovations- oder R&D-Abteilung finanziert. Vorab sollte immer klar kommuniziert werden, ob es sich um virtuelles Geld oder um Teilbeträge am Unternehmensbudget handelt.

 

Bei der Bewertung einer Idee mit virtuellem Geld oder Teilbudgets wird die Entscheidung sehr viel bewusster und nochmals sorgfältiger getroffen als beispielsweise bei der Vergabe eines Likes oder eines Sterns. Denn die Teilnehmer am Funding sind sich bewusst, dass die eigene Geldvergabe direkt mit der finanziellen Umsetzung des Projektes verknüpft ist.

 

Über den eigenen Betrag kann jedes Mitglied frei verfügen, ihn auf die zur Auswahl stehenden Ideen und Innovationen verteilen und so der eigenen Überzeugung von einer Idee Gewichtung verleihen.

 

Jede eingereichte Idee oder Innovation ist wiederum mit einem Funding-Ziel versehen, das erreicht werden muss, um eine Umsetzung der Idee oder des Projektes zu ermöglichen. Alle Vorschläge, die ihr Funding-Ziel erreichen, erhalten die nötigen Ressourcen und werden direkt vom Ideengeber bzw. dem Projektteam umgesetzt.

Und genau das macht Innovation Funding so effizient. Es verknüpft Ideengenerierung, Priorisierung und Umsetzung.

 

In unserem Blogbeitrag Crowdfunding mit Mitarbeitern gibt es noch umfassendere und ausführlichere Informationen zu der Methode und den damit verbundenen Prozessen.