Principles Part III: Collaboration over Transaction

Eines der zentralen Elemente der Softwareentwicklung ist Kollaboration, also die Zusammenarbeit von Personen oder Personengruppen für ein gemeinsames Ziel sowie der Austausch untereinander. Diese Form des agilen Arbeitens findet dabei auf mehreren Ebenen – in Teams, aber auch darüber hinaus – statt. So arbeiten Entwickler zu zweit an einem Code und im Verlauf der Softwareentwicklung werden noch unfertige Versionen mit Endkunden getestet. Auf diese Weise entsteht Software, die die Bedürfnisse der Nutzer erfüllt.

Im Innovationsmanagement kann die Zusammenarbeit verschiedener Gruppen, insbesondere mit Kunden, noch umfassender eingesetzt werden. Warum sollten Unternehmen in Innovationen investieren, ohne genau zu wissen, ob sie damit die Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllen? Viel einfacher und erfolgversprechender ist es doch, die Kunden zu fragen, was sie genau möchten. Eine Möglichkeit des kollaborativen Arbeitens ist dabei das Einholen von Feedback für Prototypen oder beta-Versionen eines Produkts. Dabei geht es jedoch nicht um eine Transaktion von Antwort gegen Geld im Sinne der klassischen Marktforschung, sondern um das Arbeiten an einem gemeinsamen Ziel.

Austausch über Grenzen hinweg

Bei Agile Innovation steht das gemeinsame Erreichen des Ziels im Mittelpunkt. Grenzen zwischen Teams und Abteilungen werden aufgelöst, selbst die Unterteilung in Hersteller und Nutzer wird aufgeweicht. In unserem Verständnis geht Kollaboration über einen simplen Austausch von Information gegen Incentive hinaus. Es geht um den Austausch von Wissen aus verschiedenen Fachrichtungen, das Schaffen von großen, dynamischen Netzwerken. Im Zusammenspiel aus Unternehmen, Mitarbeitern und Kunden werden Erwartungen an ein Produkt frühzeitig geklärt. Durch regelmäßiges Feedback und Verbesserungsvorschläge wird die Entwicklung vorangebracht. Wenn es um Kollaboration geht, ist wichtig zu verstehen, dass nicht der Wettbewerbsgedanke die ausschlaggebende Motivation zur Teilnahme ist. Es geht darum, gemeinsam ein Problem zu lösen, um der Lösung Willen und um ein besseres Endprodukt zu gestalten.

Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel

Das Prinzip „Collaboration over Transaction“ lässt sich dabei sowohl mit externen Stakeholdern anwenden, als auch innerhalb eines Unternehmens. Warum sollten Unternehmen mühsam Wissen und Know-how von anderen Abteilung in das Innovationsmanagement transferieren, wenn die Möglichkeit besteht, alle Mitarbeiter in einen gemeinsamen Innovationsprozess einzubeziehen? Embrace the dialogue!

Ein Beispiel dafür ist der Weltkonzern Bayer, der die innosabi Software mit der Plattform wesolve intern nutzt. Über die Plattform können Mitarbeiter auf einfache Art und Weise mit den Kollegen in Verbindung treten, die zwar eventuell in anderen Sparten, auf anderen Kontinenten arbeiten, aber über fachliche Expertise verfügen und so bei Forschungsthemen oder Innovationen unterstützen können. Dadurch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das die Identifikation mit dem eigenen Unternehmen steigert und die Mitarbeiter dazu motiviert bei wichtigen Lösungen kollaborativ mitzuarbeiten. Zusätzlich werden Synergien geschaffen und gemeinsam das Unternehmen vorangebracht.